Begriffe wie "Ökologie" " Biodiversität" und "Vernetzung" werden auch im Wald vermehrt wichtig. Um dem steten Verlust an Biodiversität entgegen zu wirken, werden seit einigen Jahren gezielte Massnahmen umgesetzt. So wurden zum Bespiel schon Mitte der Nullerjahre an diversen Standorten in den Lysser Wäldern Versuche gemacht, um die Gelbbauchunke zu fördern.
In den letzten Jahren versucht man unter anderem, bei den Waldrändern eine klar definierte Stufigkeit zu erreichen. In der Praxis werden die grossen Bäume entlang der Waldränder gefällt. Der Jungwuchs wird belassen und wo nötig, werden standortgerechte Sträucher gesetzt. Diese strukturierten, baumartenreichen Waldränder bieten schliesslich Lebensraum für verschiedenste Vogel- und Säugetierarten und für viele Kleintiere.
Im Rikartsholz wurde im Januar 2023 eine grössere Waldrandholzerei ausgeführt. Speziell an diesem Projekt ist, dass es nicht isoliert für sich angesehen werden muss, sondern dass es Teil der Vernetzung der beiden Wälder "Rikartsholz" und Baggul" ist. Der offene Korridor zwischen diesen beiden Wäldern wird von Wildtieren regelmässig als Wechsel genutzt. Das nahegelegene Feuchtgebiet bietet zusätzlichen Lebensraum für Amphibien und Insekten. An diesem Beispiel zeigen sich aber auch exemplarisch die Probleme bei solchen Korridoren. Das Siedlungsgebiet ist fast vollständig bebaut. Die letzte offene Fläche bleibt allerdings aus genau diesem Grund so bestehen und sie wurde zudem ökologisch aufgewertet. Zwei Strassen und einen Bahnlinie "zerschneiden" den Korridor, was den Wechsel für die Tiere zusätzlich erschwert.
In unseren dicht bebauten Siedlungsgebieten ist es eine grosse Herausforderung, der Biodiversität gerecht zu werden. Wir arbeiten aber stetig daran, geeignete Projekte zu realisieren und wir sind in einem dauernden Austausch mit verschiedenen Amtsstellen vom Kanton und den Gemeinden, wie zum Beispiel der Fachgruppe Landschaft der Gemeinde Lyss.